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 Tabu

eine Inizierung von Ferdinand von Schirach

 

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Was glauben wir zu wissen und was ist nur eine Täuschung? Wer darf sich über das Gesetz stellen? Deckt die Kunst die Wahrheit auf oder verschleiert sie Sie? Wollen wir überhaupt hinter die Wahrheit kommen oder lieber mit einer Lüge leben?

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Der Fotograf und Künstler Sebastian von Eschburg, authentisch gespielt von  Philip Wilhelmi  versucht mit seinen Arbeiten auf der Such nach Wahrheit seiner Geschichte und seinem Gedanken Ausdruck zu verleihen.

Nun wir wird jedoch des Mordes an einer jungen Frau angeklagt. Eine Leiche? Nicht entdeckt. Einzige Indizieren scheinen Blutspuren an Orten zu sein, mit denen Sebastian von Eschburg in Verbindung steht, sowie ein Foto im Besitz Eschburgs einer der Polizei ungekannten Frau, welches mit einem roten Kreuz versehen ist. Die mutmaßlcih umgebrachte Frau. Dieses Kreuz auf dem Foto soll symbolisch für den Tod dieser Frau stehen. Doch wer ist diese unbekannte Frau? Selbst die Polizei konnte nichts über sie in Erfahrung bringen.

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Eigentlich ein Fall der angelegt werden könnte, da die Beweislage nicht ausreichend ist. Doch der Fall ändert sich schlagartig, als Herr Eschburg unter Drohung eines Polizeibeamten aussagen muss. Und so bricht er sein wochenlanges schweigen in Untersuchtunghaft und sagt aus, dass er die Frau getötet habe- der Gerichtsprozess beginnt.

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Der Zuschauer wird im Laufe der Gerichtsverhandlung in Eschburgs Vergangenheit zurück geworfen und wird immer weiter mit dem Hauptprotagonisten vertraut wird. So auch mit der schwierigen Liebesgeschichte mit ihm und seiner Freundin Sophia- gespielt von Barabara Lanz. Sebastian stellt bereits ganz zu Anfang klar, dass die Beziehung nicht einfach werden würde. Dennoch lässt sie sich auf Ihn ein und begleitet ihn auf seiner Suche nach der Wahrheit. Ein immer wieder auftrauchender Knall einer Pistole erinnert jedoch daran, dass wir uns immer noch in einem Gerichtsprozess befinden.

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Das Bühnenbild ist mit einem Tisch und den verschiebbaren Stellwänden, welche immer wieder als Projektionsfläche für die Kunst des Angeklagten dienen, sehr schlicht gehalten. Durch den ständigen Lichtwechsel vom Techniker Björn Marckstadt wird dem Zuschauer aber eine immer andere Stimmung vermittelt, welche dem ganzen Schauspiel noch mehr Ausdruck verleiht.

Bis zum Schluss sitzt das Publikum gebannt auf Ihren Plätzen und fragt sich, ob der Angeklagte wirklich zu dem Mord fähig gewesen sei.

Das Ende, wird dem Publikum nur mit der zuvor geschilderten Vorgeschichte des Angeklagten klar.

Somit wird jede Szene Eschburgs Vorgeschichte relevant um die Vielschichtigkeit der Lüge zu durch schauen. Eine brilliante Inizierung, die den Zuschauer nachdenklich zurücklässt. So bildeten sich nachherh im Foyer noch spontane Diskussionsrunden zu Fragen, wie "Was definiert Schönheit?" Und "was unterscheidet die Wahrheit von der Wirklichkeit?" oder "Was genau ist Schuld?" zu welchen sich nachher sogar die Schauspielbesetzung selbst dazugesellte - Das nenne ich Theater hautnah.

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Barbara Lanz

Philip Wilhelmi

Alexander Klages

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On Air jetzt auch in Bad Oeynhausen!

Mit ihrem neuen Programm „Vocal Legends“ holen Sie großartige Stücke von ihren gesanglichen Vorbildern wie „Prinz“, „George Michael“ oder „Whitney houston“ zu uns ins Theater. Ein gemischtes Programm bei dem vor allem Pop-Liebhaber auf ihre Kosten kommen.

 

Die a capella Band zaudert nicht lange und stellt eins direkt am Anfang klar „wir wollen Stimmung in die Bude bringen“, denn ohne auch nur eine Moderation beginnt die a capella Band ihren Auftritt.

„OnAir“ setzt weniger auf Tanz und Akrobatik, sondern steckt ihre volle Kraft in die Stimme, welche mit selbstsicheren Formationen untermauert wird.

Für perfekten Sound Ihrer Eigeninitiierungen, wird die moderne Technik mit einbezogen. Mit einer Loop-Maschine muss so beispielsweise das „Schlagzeug“ nur einmal eingesungen werden. Somit gibt es noch mehr Möglichkeiten eine 5 Kopf Band zu einer ganzen Band erklingen zu lassen.

Inspiriert wurde die a capella Group von ihren Kindheitshelden der Musik, die sie bis heute geprägt haben. Mit einem Hang zum dramatischen, geht es an diesem Abend vor allem sehr emotional zu.

 

Gefühle wie Wut und Ohnmacht über den Verlust des Vaters werden zum Beispiel in Lieder wie „Numb“ von  Chester Bennington deutlich.

Im Gegensatz dazu steht Phil Collins mit seinem Nummer eins Hit „Father to son“.

Collins, prägte als erstes Poster das Kinderzimmer eines der Band Mitglieder von ON AIR.

Darum durfte jener natürlich nicht bei den „Vocal Legends“ von Ihm fehlen.

 

Und so gibt jedes Mitglied der Show ein klein wenig von sich selbst preis. So kommen auch leider nicht erwiderte Liebesgeschichten der 5. Klasse ans Licht. Wo noch in der Kinderdisco gehofft wurde, dass man von seiner „großen Liebe“ zum Tanz aufgefordert wird. Mit der großen Liebe hat's leider nicht geklappt, doch die Liebe zu dem Song zu dem die damalige Kindheitsliebe getanzt hat, ist bis heute geblieben.

 

Und so siegt am Ende die Liebe zur Musik und versucht so die Welt ein Stück zu verbessern. Wort wörtlich! Denn mit jeder verkauften CD geht ein Euro an die Organisation „Life4all“. Diese Organisation unterstützt Frauen in Indien. Wie gut, dass man noch eine CD mit nach Hause nehmen konnte.

Denn eins ihrer Abschlusssongs beschreibt genau das, was sich das Publikum am Ende dieses Abends gedacht hat: „Please don't stop the music!“

On Air

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Das Fest

Helge Klingenfeld wird 60! Und dies muss natürlich groß gefeiert werden mit der ganzen Familie. Nach und nach erscheinen seine zwei Söhne Christian (Hartmut Jonas/Markus Hottgenroth) und Michael (Hubertus Brandt), seine Tochter Helene (Marie Luisa Kerkhoff), sowie weitere Verwandte und Bekannte im eigenen Hotel des Vaters, welcher gespielt wird von Gustav Peter Wöhler.

 

Doch die ersten Probleme scheinen mitsamt dem Sohn Michael aufzutauchen. Aufgrund der Geschehnisse der letzten Feier scheint er, zu jener gar nicht geladen zu sein. Doch Michael zeigt kein Verständnis dafür, dass er mit seiner Frau und deren Kind nicht bleiben dürfe, und besteht aggressiv darauf trotz allem ein Zimmerschlüssel zu erhalten.

Sein Bruder, der älteste der Kinder, versucht dazwischen zugehen und verspricht, mit seinem Vater zu reden. So darf Michael doch letztendlich bleiben und die Feier darf endlich beginnen.

Doch der zunächst feierliche Schein hält nicht lang. Der Selbstmord der Tochter Linda im Hotel scheint, durch das Verschweigen trotz allem immer ein Platz in den Hinterköpfen der Familie gefunden zu haben. Dies ist auch auf der Feier zu spüren, besonders, nachdem der Älteste der Söhne Christian, eine Ansprache zu Ehren des Geburtstages seines Vaters hält. Als der Name seiner Zwillingsschwester Linda fällt, kippt die zunächst durch Sekt gesicherte Stimmung. In dieser Rede äußert er, dass der Vater Christian und seine Zwillingsschwester Linda in Kindestagen vergewaltigt haben soll. Man möchte meinen, dass nun das Entsetzen der Familie groß sein müsste, doch dem ist nicht so. Es ist, als ob sich die Familie gegen den Sohn stellt. Der vergessliche Opa in der Runde heitert die Stimmung mit einer seiner Geschichten wieder auf und die Feier geht ausgelassen weiter.

Christian möchte die Runde nun schon verlassen und zurück zu seinem Unternehmen nach Paris fliegen, doch die Crew des Hotels hat von seinem Kindheitstrauma mitbekommen und möchte ihm, ohne ihn davon wissen zu lassen, dabei helfen, „seinen Frieden“ zu finden. Nachdem der Chefkoch, den er seit Kindestagen kennt, gutmütig auf ihn einredet, dass er nun nicht wegrennen solle, kehrt er tatsächlich zur Festmahlstafel zurück. Doch das Familiendrama geht weiter!

Denn es erscheint nun Said, der neue Freund der Tochter Helene und entspricht aufgrund seiner Englischen Herkunft so gar nicht den Erwartungen der Familie. So werden rassistische Witze gemacht, um die Stimmung "aufzuheitern".

 

Im Laufe des Stückes kommen noch andere Konflikte innerhalb der Familie ans Licht, wozu Christians aggressive Art, Konflikte aus der Welt zu schaffen, nicht zu gute Kommt.

Schlussendlich öffnet ein von der Tochter Helene gefundener Abschiedsbrief der Familie die Augen, und das erste Mal sitzen nicht nur den Schauspielern augenscheinlich Trauerstimmung und Schock tief in den Knochen sondern auch dem Publikum des Stadttheaters Bad Oeynhausen.

Die Situation scheint nun vollkommen gewendet und noch vor dem 2. Gang des Festmahls scheint sich die Familie nun gegen den Vater verschworen zu haben. Was könnte in diesem Brief bloß drinstehen?

Ein gesellschaftskritische Stück injiziert von Martin Pfaff, welches das Publikum nachdenklich zurückließ.

Eine Geschichte die Lehren soll!

Die Glasmenagerie

Erster Stop auf großer Deutschlandtour: Glasmenagerie ein voller Erfolg!

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Ein beeindruckendes Theaterteam unterhält mit ihrer brillanter Inszenierung des Stückes

Glasmenagerie! Dazu beigetragen haben Schauspieler wie Louis Held, den wir bisher bereits aus

den „Bibi und Tina“ Filmreihen kennen. Er schlüpft nun in die Hauptrolle des Tom Wingfield und stellt auch hier sein Können zur Show. Dies ist das erste Theaterstück an dem er mitwirken durfte, teilt er uns in einem Interview mit. In seiner neuen Rolle glänzt er mit der Verkörperung von großen Emotionenwie Wut, Selbstzweifel, Hass und Fürsorglichkeit. Das Stadttheater Bad Oeynhausen war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Das Stück „Glasmenagerie“, unterhielt das Publikum auf dramatische Art und Weise. Den Witz den die Schauspieler mit einfließen lassen haben, sorgte für einige Lacher. Louis Held fundiert zum einem als Erzähler des Geschehens, sowie als Sohn, welcher von den Rollenerwartungen seiner Mutter geplagt ist. Er strebt nach Höherem, als sein einfaches Lagerarbeiterdasein, mit dem er seine Familie ernähren muss, doch sein Verbundeinheitsgefühl seiner Mutter sowie seiner Schwester gegenüber, hinde

rn ihn daran. Nellie Thalbach, verkörpert die schüchterne und zurückhaltende Rolle der Schwester namens Laura Wingfield. Sie lebt in ihrer eigenen Welt , ständig in der Besorgnis den Erwartungen der Mutter nicht gerecht zu werden. Nicht nur Laura flüchtet vor der Realität, auch ihr Bruder Tom versucht seinem Alltag zu entkommen durch, wie er es nennt, „Kinobesuche“ oder der Auseinandersetzung mit Literatur. Für die alleinerziehende Mutter Amanda (Anna Thalbach), ist es selbstverständlich das ihr das Wohl ihrer Kinder am Herzen liegt. Doch ihre über fürsorgliche Natur führt, meist nur so weit, dass der innere Gewissenskonflikt in den Kindern weiter wächst. In ihrem Wahn scheint sie sogar nicht

zu merken, dass ihre rednerische Art den potenziellen neuen Verehrer für ihre Tochter, zu

verscheuchen droht. Jim O´Conner ist dieser selbstbewusste und zugleich charmant auftretende Verehrer, der von Sven Scheele gespielt wird. Er ist der Charakter des Stückes, der es schafft mit seinem verführerischen Auftreten, die Tochter der Familie aus ihrer Traumwelt in die Wirklichkeit zurückzuholen. Einen Runden Abschluss für das gut arrangierte Bühnenbild liefern die zahlreichen Lichteffekte und passende Musikunterlegung, die von Techniker Emanuel Hauptmann verwirklicht werden. Durch und durch ist Katharina Thalbachs Inszenierung „Glasmenagerie“ ein Stück mit großen Emotionen. Ein tragisch und zugleich humorvolles Stück für Jung und Alt

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„Filmleute haben keine Fantasie“- ein Interview mit Louis Held und Sven Schelle

 

Katharina Thalbachs Inszenierung „Glasmenagerie“ ist an das Original des US-Amerikaners Tennessee Williams angelehnt. Das Originalstück diente als Inspiration für das neue Drehbuch. Louis Held berichtet, dass er zuvor vor allem in der Filmszene tätig war, doch die neue Arbeit im Theater ihm besser gefällt. Er erzählt: „Hier im Schauspiel krieg ich die Chance mehr zu zeigen. Filmleute haben keine Fantasie. Sie haben mich meist immer nur in der Rolle des reichen Sohnes gesehen. Außerdem lief alles sehr mechanisch ab. Hier im Theater gilt die Regel: je weniger mechanisch, desto besser.“ Er meinte auch, dass es ihm immer Spaß gemacht hätte vor der Kamera zu stehen, doch hier im Theater kann er sich besser verwirklichen. Die Theaterarbeit sei ungezwungener als die Filmarbeit. Vor allem, da Frau Katharina Thalbach ihnen sehr viel Freiraum lässt, das Stück nach eigenem belieben zu verwirklichen. Trotzdem ist er sehr glücklich über die Kinofilmreihe »Bibi und Tina«, bei der er mitwirken durfte, und darüber, dass er dadurch eine so große Fanbase dazugewonnen hat.

Auch Sven Schelle hat schon in Filmen mitgespielt doch auch ihm macht die Arbeit im Theater mehr Spaß. So berichtet er: „ Besonders bei Monologen kann man sich selbst in etwas reinreden. Man kann den Text gestalten wie man mag. Im Theater ist alles erlaubt.“

Louis fügte hinzu: „Ja genau. Du kannst etwas größer machen als es wirklich ist.“

 

Besonders aufwendig wären die Umbauten während des Stücks gewesen, berichten die beiden Schauspieler. Vor allem die Eingangsszene musste lange eingeprobt werden. Außerdem waren immer viele Requisiten vor Ort. Die Tatsache, dass das letzte Bühnenbild der Endszene nur mit Kerzen erleuchtet wurde, machte den Umgang mit den Requisiten umso komplizierter.

 

Doch die gute Zusammenarbeit ließ sie diesen Aufwand vergessen. Sven fand es vor allem gut das er sich sofort mit Nelli verstand.

 

Auf die Frage, ob die Beiden keine Angst hätten, irgendwann als Schauspieler keine neuen Rollen mehr zu bekommen, meinte Sven Schelle dass das Vertrauen seiner Freunde, seiner Umgebung und vor allem das Vertrauen in sich selbst, ihm diese Angst nehme. Man müsse „blauäugig“ genug für diesen Beruf sein, meint er.

Louis Held vertritt in dieser Hinsicht eine etwas andere Meinung. Er kann sich keinen geregelten Tagesablauf vorstellen und findet, dass die Angst um die Karriere auch etwas aufregendes hat. „Aber wenn der Job einen so beeinflusst, kommt man nicht mehr davon los.“

 

Vor den Auftritten macht Louis meistens Sport. Sven erzählte nur: „Ja, ich hab ihn schon vor einigen Vorführungen hinter der Bühne rumspringen sehen, damit er seine Aufregung loswird. Ich versuche mich zu entspannen und bleibe bei den Klassikern wie ‚Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid‛ “.

 

„Ihr habt ja beide schon im Film und Theater mitgespielt, doch durch was würdet ihr eher bekannt sein?“

Sven Schelle stören die Machtverhältnisse im Theater. Viele bekämen ein schlechtes Bild vom Theater vermittelt, da besonders Schauspieler, die junge Charaktere verkörpern sollen, kein wahrheitsgemäßes Bild der jungen Leute widerspiegeln würden. „Ich würde nie so etwas sagen wie ‚Alter gib mal ne Kippe rüber’. Mich stört einfach, dass das Theater so, wie soll ich sagen, alt sein muss.“

Sie wollen mit ihrem Auftreten daran etwas ändern. Sven meint auch, dass er trotzdem lieber durch Theater bekannt werden würde als durch den Film. Durchs Theater ist es schwieriger so viele Leute zu erreichen. „Doch wenn man es erst mal geschafft hat, dass die Leute deinetwegen ins Theater kommen. Ich denke dann hast du es geschafft.“

Louis Held haben die Dreharbeiten zwar Spaß gemacht, doch er stimmt seinem Kollegen vollkommen zu. „Man kann durch einen Film furchtbar schnell berühmt werden, doch wie cool muss es sein, wenn die Leute deinetwegen ins Theater gehen.“

 

Wir wünschen viel Glück dabei, diesen Wunsch auf ihrer Deutschlandtour zu verwirklichen.

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